Praxisplanung

Nachdem in Teil 1 unserer Praxisplanung Reihe eher grundlegende Frage dominiert hatten, geht es in Teil 2 sozusagen ans Eingemachte. Dieser Artikel beschäftigt sich zunächst eingehend mit dem Interior Design/der Innenarchitektur Ihrer zukünftigen Praxis und geht dann in den Bereich des Praxisbaus über.

Folgende vier Punkte erwarten Sie:

  1. Interior Design/Innenarchitektur
  2. Bauausstattungsliste
  3. Baukostenermittlung
  4. Praxisbau/Praxisumbau

 

Praxisplanung Schritt 5: Interior Design und Innenarchitektur

Das Zusammenspiel von Funktionalität und Ergonomie sind nur eine Seite der Medaille guter Praxisplanung. Ein Praxiskonzept ist erst dann komplett, wenn auch der Ästhetik der ihr gebührende Platz eingeräumt wird. Unser Ziel ist es, aus Ihren Vorstellungen ein modernes, zeitgemäßes Ambiente zu modellieren und eine Umgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeiter und Patienten gleichermaßen wohlfühlen. Erreichen lässt sich das perfekte Praxisdesign durch die durchdachte Schwerpunktsetzung in den Bereichen Farben, Einrichtungsgegenstände, Lichtkonzept sowie Pflanzen & Deko.

Einrichtungsgegenstände: Ein durchgängiges Konzept ist elementar wichtig. Eine wild zusammengewürfelte Sammlung aus verschiedensten Einrichtungsgegenständen strahlt Unruhe und Beliebigkeit aus. Die Einrichtung Ihrer Arzt- oder Zahnarztpraxis muss aufeinander abgestimmt, das Praxiskonzept kohärent sein. Die von den Möbeln im Empfangs- und Wartebereich erzeugte Atmosphäre wird in den Behandlungsräumen im Idealfall wieder aufgegriffen. Wenngleich dort die Funktionalität im Vordergrund steht, muss die Ästhetik kein Schattendasein führen.

Besonders wichtig ist aber, dass die Einrichtung der Rezeption und jene im Wartezimmer dazu beitragen, dass sich Ihre Patienten in Ihrer neuen Praxis von Beginn an wohlfühlen. Achten Sie deshalb bei der Auswahl der Möbel auf folgende Dinge:

  • Die ideale Sitzgelegenheit ist gleichzeitig bequem und funktional. Ein weiches Ledersofa würde etwa im ersten Punkt überzeugen, wäre allerdings besonders für ältere Patienten eine Herausforderung. Diese tun sich häufig schwer, von einem derart weichen Möbelstück wieder hochzukommen.
  • Nutzen Sie den vorhandenen Platz optimal. Auch hier darf das Ledersofa als Erklärungsobjekt dienen. Es würde enorm viel Raum einnehmen und Ihre Optionen in Sachen Wartebereichgestaltung deutlich minimieren. Praktikabler sind einzelne Sitzgelegenheiten, die sich im Idealfall variabel platzieren lassen.
  • Achten Sie darauf, dass sämtliche Einrichtungsgegenstände in Ihrer Praxis einfach zu reinigen
  • Und natürlich müssen die Möbel auch farblich ins Praxiskonzept passen.

 

Abseits des Warteraums gibt die angedachte Nutzung des Raumes ohnehin die Möbelauswahl vor. Ein Empfangstresen im Rezeptionsbereich, Tische und bequeme Stühle für den Aufenthaltsraum, ein Schreibtisch für das Büro und Behandlungsmöbel für das Behandlungszimmer. Dazu kommen Kästen, Schränke und andere klassische Praxismöbel, die im Praxisbetrieb nötig sind.

Farben: Bei Gedanken an eine Arztpraxis ist die erste Assoziation der meisten Menschen wohl die Farbe Weiß. Sie steht für Sauberkeit und Hygiene. Was sie allerdings auch ausstrahlt: Sterilität. Und genau das wollen wir nicht. In sterilen Räumen fühlt sich niemand wohl, sie wirken kühl, ganz und gar nicht einladend. Andere Farben verbreiten wiederum eine völlig andere Stimmung.

Ein paar Beispiele für den Farbeinsatz in der Praxisplanung:

  • Gelb: Strahlt Optimismus aus, lässt kleine Räume optisch größer erscheinen
  • Blau/Grün: Wirkt entspannend und beruhigend
  • Rot: Anregende Ausstrahlung, energetisierend und vitalisierend

 

Nicht jede Farbe ist auch für jede Arztpraxis geeignet. Während es bei Kinderärzten gerne einmal etwas bunter zugehen darf, sollten Zahnärzte eher auf beruhigende Farbtöne setzen. Wichtig ist ein einheitliches und durchdachtes Farbkonzept, das sich durch die gesamte Praxis zieht.

Lichtkonzept: Ein immens wichtiger Punkt im Verlauf der Praxisplanung ist die Erstellung eines Lichtkonzeptes. So wie die Praxis selbst in unterschiedliche Bereiche unterteilt ist (Empfang, Wartebereich, Behandlung), muss auch das Licht verschiedene Aufgaben erfüllen. Während in Behandlungszimmern und in Bereichen für die Bildschirmarbeit die Funktionalität im Vordergrund steht, ist im Wartebereich die Erzeugung einer angenehmen Atmosphäre erste Priorität.

  • Licht im Empfangsbereich/Wartezimmer: Ein freundliches, helles und offenes Ambiente lässt sich etwa durch eine Kombination aus separaten, abgependelten Lampen und fixen Wandleuchten Die empfohlene Beleuchtungsstärke sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Wichtig: Die Rezeption ist gleichzeitig auch Arbeitsplatz der Sprechstundenhilfe. Für derartige Bereiche gelten andere gesetzliche Anforderungen. Die Beleuchtungsstärke muss bei 500 Lux liegen, zudem muss Blendfreiheit gegeben sein.
  • Licht im Behandlungsraum: Hier ist eine Kombination aus guter Allgemeinbeleuchtung mit einem konstanten Niveau und flexiblen Elementen für die Untersuchungen notwendig. Smarte Steuerungselemente erleichtern den Praxisalltag.

Pflanzen & Deko: Die Stimmung in Ihrer Zahnarztpraxis lässt sich mit Pflanzen und diversen Deko-Elementen ohne viel Aufwand auflockern. Zudem wird das Raumklima durch Pflanzen deutlich verbessert. Bilder und andere Elemente verleihen einer Praxis einen gewissen persönlichen Touch, der zur Schaffung eines angenehmen Ambientes beiträgt. Wichtig ist, die Entscheidungen bezüglich Pflanzen und Deko nicht alleine zu fällen, sondern die Mitarbeiter mit einzubeziehen. Schließlich arbeiten auch sie täglich in der Praxis und sollen sich hier wohlfühlen.

 

3D-Visualisierung

So viel im Vorfeld auch über den Grundriss und die Gestaltung gesprochen wird: Alle Theorie bleibt nun einmal grau. Deshalb bieten wir jedem unserer Kunden zusätzlich zur Konzeption noch eine 3D-Visualisierung. Dank der Renderings aus unserem bewährten Dental Design Studio können Sie sich ein Bild davon machen, wie Ihre neue Zahnarztpraxis später einmal aussehen wird. Und ein Bild sagt schließlich mehr als tausend Worte.

Dieses Angebot gilt natürlich nicht nur für eine Praxisneugründung, sondern ist bei einer Praxisrenovierung oder einem Praxisumzug in unserem Leistungsportfolio.

 

3d-Rendering Empfangsbereich

 

Praxisplanung Schritt 6: Bauausstattungsliste

Nachdem der Praxisgrundriss und die Praxiseinrichtung nun weitestgehend festgelegt wurden, ist es im nächsten Schritt der Praxisplanung an der Zeit, eine Bauausstattungsliste zu erstellen.

Dabei sind unter anderem folgende Fragen elementar:

  • Welche Materialien werden benötigt?
  • Welche Einrichtungsgegenstände?
  • Wo sind die Utensilien erhältlich?

 

Achten Sie dabei unbedingt auf Vollständigkeit. Fehlt etwas in der Liste, fehlt es am Ende auch auf der Baustelle. Verzögerungen verschieben auch den Tag der geplanten Praxiseröffnung immer weiter nach hinten. Das lässt wiederum nicht nur das Stresslevel nach oben gehen, sondern bedeutet schlicht und einfach finanzielle Einbußen.

Achten Sie bei der Erstellung der Bauausstattungsliste außerdem darauf, dass sich Details wie Beschläge, (Tür)Griffe etc. harmonisch in das entwickelte Praxiskonzept einfügen. Kleine Dinge können eine große Wirkung entfalten. Besonders dann, wenn sie sich störend in den Vordergrund drängen.

 

Praxisplanung Schritt 7: Baukostenermittlung

Ist die Grundrissplanung abgeschlossen, das Praxisdesign festgelegt, die Praxiseinrichtung ausgesucht und die Bauausstattungsliste erstellt, geht es an die Finanzen. Die Baukostenermittlung hilft Ihnen dabei, die Übersicht über Ihre Ausgaben zu behalten.

Dazu drei wichtige Tipps der Praxisplanung:

  • Transparenz: Nehmen Sie jede noch so kleine Ausgabe in die Baukostenermittlung auf. So behalten nicht nur Sie selbst jederzeit den Überblick über die finanzielle Situation rund um Ihre Praxisplanung. Sie haben gleichzeitig die betreffenden Zahlen sofort zur Hand, wenn eine Ihrer Partnerfirmen eine entsprechende Auskunft benötigt.
  • Puffer: Planen Sie niemals zu knapp! Rechnen Sie unbedingt ein finanzielles und zeitliches Polster ein. In der Regel treten bei jedem Projekt unliebsame Überraschungen auf, die sich dank des Puffers einfacher abfedern lassen.
  • Synergien: Denken Sie bei der Beantragung von Kredit und Fördermitteln unbedingt daran, nicht nur genug Mittel für den Praxisbau an sich aufzustellen, sondern auch gleich die Kosten für die notwendige Arbeitsausstattung (Geräte, Software etc.) mit einzurechnen.

 

Praxisplanung Schritt 8: Praxisbau

Damit die mit dem Praxisbau beauftragen Unternehmen das erstellte Gesamtkonzept auch 1:1 umsetzen können, benötigen Sie möglichst detaillierte und aussagekräftige Baudokumente.

Da der Praxisbau nicht in wenigen Tagen abgeschlossen ist, sondern sich das Projekt üblicherweise über einen längeren Zeitraum zieht, ist ein gutes Projektmanagement besonders wichtig.

Wir von Kappler unterstützen Sie während der gesamten Dauer der Praxisplanung und koordinieren für Sie gerne die Zusammenarbeit mit Bau- und Subunternehmern, Vermietern etc. Gemeinsam bringen wir Ihr Praxisprojekt zu einem garantiert positiven Abschluss!